Sonntag, 23. Juli 2023

Sag: Heiligest Du -

Nackt im Nebel des rauchenden Waldes

die Schritte im feuchten Gras - wandelnd
das Gras im feuchten Schritt - wandelnd  

Schrecken, Tod und Lavaglut des Vulkans
in weiche heilige zitternde Berührung

Seelenfeuer und Durchdringung
Elektrische Entladung und Orgasmus

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und darüberhinaus
Jahrhunderte
im Weltall weiterschmelzen

endlos schamlos hemmunglos
zwischen Mond und Venus silbrig glänzend
pochend stöhnend schreiend

durch das Jenseits
in ewiger Stille des Saturn
entgegen stürzend dem tiefblauen Abgrund Neptuns

lippenleckend lächelnd - horch! -
fliessend goldenes Platschern
Öffnungen heiss ineinanderragend

wähnende Formen und Knospen
praller Blüte Explosivität… rosa ja gar

oder nassfeucht gehauchte Filme
durchscheinender Haut entsteigend
dunstgetragener Irrsinn ineinanderrinnender Säfte

Gott - sieh Deine Schöpfung
sieh sie jubeln und tanzen
und ineinander sich reibend und labend

Sag: Heiligest Du sie insgesamt und allumfassend?

Montag, 19. Juni 2023

Zeh-Oh-Zwei - oder: Keinen Millimeter für Bäume

Neulich, als ich gerade dabei bin, binäres Cis-Unkraut
zu eliminieren, kommt mein Nachbar den Gehweg entlang.
Mein Nachbar ist voll der unsolidarische Egoist und
Verschwörungstheoretiker. Rassist ist er auch, glaube ich.

Er so:
„Also, zu geizig sollten wir mit dem Zeh-Oh-Zwei auch nicht sein.
Schliesslich wollen ja auch die Bäume atmen. Obwohl das
bei denen ja anders heisst…. Fast gewinne ich den Eindruck,
als sollte die ganze Pflanzenwelt ausgehungert werden.“

Ich so:
Erstmal Schluss gemacht mit Binäres-Cis-Unkraut-Eliminieren
und rein ins Haus. Ihn Canceln, also: Meinen Nachbarn jetzt.
Weil mit undemokratischen unsolidarischen Egoisten und
Verschwörungstheoretikern red’ ich eh nicht.

Und, also, hey: Mal ehrlich, je mehr ich darüber nachdenke…
umso plausibler scheint es mir, was er sagt. Mein Nachbar jetzt.
Und mit „plausibel“ meine ich: „Jawoll! Richtig so! Aushungern!“

Weil, zunächst dachte ich immer:
Ja, gut, Bäume (ich nehm jetzt einfach mal die,
stellvertretend für dies gesamte Natur-Gestrüpp) -
Bäume, die sind schon fies. Sie sind ja schon
deswegen fies, weil sie irgendwie… so neutral sind.  

Zum Beispiel: Westliche Werte mit Waffengewalt verteidigen -
mit Unterstützung von Bäumen?  Geht nicht. Vergiss es.
Geht gar nicht. Die sind einfach zu… neutral!

Und jetzt, bitte, aufgepasst und nie - mals vergessen:
Wer in dieser Zeit für Neutralität steht, ist rechts!
Im Zweifelsfalle sogar rechtsextrem oder rechtsradikal.
Das gilt natürlich auch und erst rechts, äh, erst recht
für diese… Holzknüppel, diese… Vollpfosten. Zaunlatten.

Wobei sich „rechtsextrem“ eher auf das Gebaren der Äste
und Zweige bezieht, während mit „rechtsradikal“ natürlich
die Wurzeln charakterisiert sind. Nicht von ungefähr
sprechen wir ja auch von der „Wurzel allen Übels“…

Und bitteschön: Glauben die ehrlich,  d a s  wäre uns
entgangen? Dieses ganze Getrickse mit den Worten:
Baumstamm / Stammbaum. Krass toxischer Hatespeech.

Gut, also: Bäume sind rechts. Vermutlich sind sogar
viele von ihnen Nazis. Und, machen wir uns nichts vor:
Einem beträchtlichen Prozentsatz von ihnen dürfen wir
getrost dem Antisemitismus zurechnen. Struktureller
Antisemitismus, im Zweifelsfall. Der ist nämlich überall.
Fast überall. Hey… Hallooo? Geht’s noch?
„Deutsche Eiche“ - Wenn ich das schon höre…

Und deswegen gehören die ausgehungert:
Einfach mal  Schluss mit Zeh-Oh-Zwei.
Keinen Millimeter für Vollpfosten.Zaunlatten,
Holzknüppel und den ganzen braunen (!) Sumpf.

Logisch, oder?
Logisch und woke und there is no Planet Bi.
Jedenfalls mir schien das - bislang - Grund genug
für das Zudrehen des Zeh-Oh-Zwei-Hahns.

Bis mir klar wurde… HALT!

Dieses hölzerne Nazipack ist ja gar nicht neutral!
Was sie nämlich eben nicht sind: Zeh-Oh-Zwei-neutral.
Dieses ganze Holzgerümpel, was da im Wald herumsteht,
ist sowas von null Zeh-Oh-Zwei-neutral.

Und zwar auf eine übel perfide Weise, die völlig geisteskrank ist.
Und zudem krass delegitimierend. Verschwörungstheorie eben.

Denn die Bäume sind ja nicht in der Weise Zeh-Oh-Zwei-neutral,
wie wir das kennen und zum Glück immer konsequenter bekämpfen,
mit Wärmepumpen und Flüssiggas aus US-Indianerreservaten und so.
(Oh, verflixt. Ich wollte sagen: „aus Indigenen-Reservaten“. Oder:
„aus Lebensräumen indigener Stämme“….Ha! Da ist es schon wieder,
seht ihr? Stammeskult. Völkischer Rassenwahn. Nazi-Gechwurbel.)

Die Bäume jedenfalls stehen voll ausserhalb der demokratischen
Gesellschaft. Weil: Die sind nicht nur nicht Zeh-Oh-Zwei-neutral.
Sondern: DIE NEHMEN JA SOGAR ZEH-OH-ZWEI …. WEG!

Und damit? Stellen sie ja wohl voll die Fakten infrage.
Und, hey: Wer die Fakten infragestellt, ist auch Nazi.

Die Bäume mit ihrem scheiss-verlogenen Zeh-Oh-Zwei-Konsum,
mit ihrer Kohlendioxid-Inhaliererei stellen infrage, dass Zeh-Oh-Zwei
die Bedrohung unseres Planeten schlechthin darstellt.
There is no Planet Bi, verdammt nochmal!
Die Bäume, diese verlausten Egoisten,
die - delegitimieren den Staat!

Und deshalb ist jetzt mal Schluss mit Zeh-Oh-Zwei!
Nix Photosynthese. Nix Baum. Nix Wachstum.

Damit die Bäume endlich mal sehen, wie das ist.
Damit die Bäume endlich mal aufhören,
ständig alles zu delegitimieren.
Damit die Bäume endlich mal zur Vernunft kommen.

Baum, verpiss dich!
Keinen Millimeter für Bäume!


* * *


Ach so, hey: Und dann?
Wenn sie dann endlich mal abgeholzt und tot sind?
Dann pupsen sie das Zeh-Oh-Zwei wieder raus
in die Atmosphäre. Nix neutral. Die tun nur so!
Und, mal ehrlich: Die ganze Natur, die - tut nur so.

Erst tun die alle so neutral,
die Bündnisverweigerer und Zeh-Oh-Zwei-Leugner
dann nehmen sie sogar Zeh-Oh-Zwei weg, zum Schein
und blasen verlogenen Sauerstoff in die Atmosphäre
und dann DAS … das ist doch wohl voll rechts.



(Gastbeitrag von Curfew Milchtritt)

Montag, 12. Juni 2023

Viva Santo Antonio!

Heute ist das Fest des heiligen Antonius: Eine geistige Entität, die ich mittlerweile begeistert zu feiern liebe. Nicht, weil sie zum Heiligen-Kanon der Katholischen Kirche gehört - eher: obwohl…   Schien mir doch der Zugang lange in unerreichter Ferne, zugleich verbaut in Darstellungen, die mir kitschig und altbacken vorkamen.
 
Was ich aber jetzt empfinde und was mir jetzt wichtig erscheint: Santo Antonio steht für die Kraft, Gesundheit und Glück in den menschlichen Beziehungen - denen zwischen Mann und Frau, denen zwischen Eltern zu ihren Kindern. Grundlage unseres Zusammenlebens, unserer Gesellschaft - und zugleich Basis und Nährboden für alle freien und frohen Formen, die Menschen als ihren Weg erkennen und wählen.
 
Ich glaube, in unserer Zeit nimmt die Bedeutung solcher Bilder und Imaginationen zu.  
Die Freiheit, die im ewigen Ursprung lebende wie die wiedererrungene, schwebt jederzeit um uns, erbebt in uns - und oszilliert und kommuniziert mit Idealen, an denen wir Menschenkinder uns orientieren, widerspiegeln oder auch abarbeiten können. 
Heiliges Urbild: Lebendiger Motor der Träume und Taten, der Reibungen und Salbungen, in denen Geist und Wille sich ausdrücken und aneinander wachsen…
 
Mögen Lebensfreude, Fruchtbarkeit, geschützte glückliche Kindheitsjahre und die Kraft der Familie immer in ihrem Wert geschätzt und ihrer Heiligkeit geehrt werden - genauso wie die menschliche und gesellschaftliche Vielfalt mit ihrem Reichtum an Liebes- und Lebensformen!
 
Ein Hoch auf die Liebe - die Liebe in ihrer geistigen Essenz wie in ihrer sexuellen Erfüllung! 
Die Liebe im Erschaffen dessen, was der Mensch in natürlicher Demut und Ehrfurcht vor den Wundern der Schöpfung erschaffen kann, in Kenntnis und Erkenntnis der natürlichen Grenzen - innerhalb derer die Welt als ein so geiler wie heiliger Garten sich in Harmonie und voller begeisterter Lebenskraft glücklich und harmonisch entwickeln möge. 

Möge das verlorengegangene Paradies als Urbild und Vorbild in meinem Herzen verankert bleiben und wieder erwachen!
 
Möge die Liebe zu meinem Vater und meiner Mutter eine schwingende Resonanz bilden und widerhallen  in der Liebe zu Vater Himmel und Mutter Erde!
 
Möge sich das Vertrauen in mir stärken, dass mir diese vier vertikalen Liebesströme immer erhalten bleiben und ich sie zu erkennen und empfinden verstehe, den einen womöglich stärker, den anderen schwächer - dass sie sich gegenseitig ausgleichen und potenzieren und dass mir in der entgegenkommenden Richtung ungeahnte unerschöpfliche Liebesströme entgegenrauschen und mich durchs Leben tragen!
 
Möge mir - in Steigerung und Entgrenzung all dessen - der horizontale Liebesstrom als Wunder der Freiheit, Erfüllung und Transzendenz das unermessliche Heiligtum des Lebens bleiben!


Viva Santo Antonio!

 

(Gastbeitrag von A. Goretzki)


Mittwoch, 7. Juni 2023

Sinnestat A

Anne Satti’s 


Tanne ist As!



Tat nass ein 


Nest in Saat.



S'tat Nase in 


satte NS-Ina.


Ina's Tasten 

tasten Anis.


Saiten, Stan?


Satt? Nein, As!



Sinne, Staat:


Satanisten…


Montag, 29. Mai 2023

in funkelnder Begeisterung

Es sind
die großen
Erzählungen

von denen einige schon zu Stein erstarrt
manche voller wilder Lebendigkeit pulsierend
die meisten aber in beiden Zuständen zu finden sind...

In einer der großen Erzählungen der Welt
wird in diesen Tagen der Geist gefeiert
der auf die Erde herab - !? ja, was eigentlich…

- fällt?
- sinkt?
- fliegt?

- blitzt?
- strahlt?
- leuchtet?

- fliesst?
- rieselt?
- schwebt?

- stürzt?
- donnert?
- sichergiesst?

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erscheint dies in unserer Zeit nicht wichtiger denn je
in denen das Transzendente das Übernatürliche
das Geistige das Göttliche das Große Ganze

geleugnet, negiert und bekämpft wird
um der Ideologie der Technokratie
Raum und Macht zu erstreiten

damit diese ihre Märchen
von Allmacht und Unsterblichkeit vor
verwirrten Menschenkindern entfalten möge?


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Darum und deshalb ruf ich Euch zu

in funkelnder Begeisterung

FROHE PFINGSTEN!

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Sonntag, 9. April 2023

Er ist wahrhaftig auferstanden!

Es gibt Zeiten, in denen scheint es von existentieller Bedeutung, 
die Wunder, Gebete und Heilsworte laut auszusprechen, 
die über die Jahrtausende zu uns gelangten, um uns verständlich 
und fühlbar werden zu lassen, was die Welt im Innern zusammenhält.

Denn in diesem Moment, in dem der große Inspirator, 
Heiler und Erlöser vorgelebt hat, wie der Tod zu überwinden sei, 
hat in unsern nördlichen Breiten zugleich Ostara das Zepter übernommen. 
In ihrem Wesen schwingen alle Kenntnisse über die Verbindung 
zwischen Menschenkindern und Mutter Erde in kraftvoller Frequenz.

Der Frühling hat den Winter abgelöst. 
Und es sind dies nicht einfach Jahreszeiten, 
sondern wollende und schaffende Weltenwesenheiten. 
So erkennen wir, wie sich die verschiedenen Erzählungen 
aus dem reichen Schatz der Kulturen dieser wundervollen Erde 
einander ergänzen, erläutern und beleuchten.

Wir sprechen es laut aus, rufen es aus uns heraus in die Welt hinein, 
um Leugnern, Atheisten und selbsternannten Göttern in aller Klarheit 
das Ewig-Wahrhaftige in seiner ganzen Vielfalt entgegenzuhalten - 
und ihrem irrsinnigen Tun die Einfachheit menschlicher Einsicht und Klugheit. 
Wesenszüge also. die endlich, in einem sich anbahnenden Fluidum aus Ehrlichkeit, 
Geschwisterlichkeit und Demut, in hellem Licht erstrahlen wollen.

Viel Wegstrecke ist noch zu gehen auf dieser universellen himmlisch-irdischen Lichtstraße, 
immer mehr und zunehmende Verwirrung ist zu durchschauen und zu überwinden. 
Und es ist zu achten und zu ehren, wer aus reinem Herzen in Liebe zu den Menschen 
wie zu Mutter Erde in Sorge gerät hinsichtlich der notwendigen Gesundung 
aus allen irrationalen Verwerfungen im Zeichen entfesselter Machbarkeit.

Mit offenem Herzen strecken wir die Hand allen entgegen, 
die aus innerer Ruhe und Selbstgewissheit bereit sind sich auszurichten, 
in den Einklang der Welt zurückzufinden und damit die Wirklichkeit zu erschaffen, 
die alle Dinge wieder an ihren Platz finden lässt, an den Platz nämlich, der ihnen 
von jeher zugedacht war und der zugleich Ausdruck der Höchsten Ordnung war und bleibt. 
Gleichzeitig vertrauen wir uns gegenseitig, den Missständen und Unzulänglichkeiten 
unserer Zeit verstehend und gestaltend entgegenzutreten.
 
Das Göttliche, Himmlische und das Irdische, Materielle - alles schwingt miteinander,
spiegelt sich in einander und führt so die große Erzählung von der Geschichte 
der Menschen und Götter, der Natur und dem Großen Unsichtbaren fort.
 
Wir sind froh, uns in diese Erzählung einzufinden.
Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. 
Unser Sein hat seinen Ort im Inneren unseres Herzens.
Die Demut geleitet uns an der Hand und erfüllt uns, eigenartigerweise,
mit Stolz in Anbetracht der großen Aufgaben, die vor uns liegen.

 

Samstag, 4. Juni 2022

Fragm. 364 / 2022

Nun heisst es, die geistige Dimension, die Anderswelt, das Jenseits voll und ganz zu ergreifen und begreifen - und von dort aus, erfüllt und in Erfüllung dieses Weltenraumes den Kampf anzutreten. Den Kampf des Lichts und des Lebens, der Schöpfung und Wahrheit. 

Wie solches vonstatten geht…. das dürfen noch erfinden und erfühlen die Menschen-Erden-Kinder. Vielleicht ein Jedes Einzelne für sich - vielleicht im gegeseitigen Wechselspiele, so dass ein sanft-stilles Heer von Kriegern des Lichts die Sphären hüten möge… 

 ...sanft - doch voll Entschiedenheit und unbezwingbar...

Sonntag, 4. April 2021

resurrection giantology

gustav mahler and anton bruckner - two immensely furiously gentle giants of symphonic music.  probably both of them to be seen on the agora of european cultural history. one speaking from his inner human heart, wild and passionate, full of doubts, failures, questions - the other seemingly an official registrar for music who is apparently merciless at erecting his audible beauty sculptures. high aim, high bliss: to find yourself able to appreciate each of them in similar way. to remain optimistic about developing this very skill: to switch between the two - since both are gems, maybe even elixirs for our souls.

Montag, 22. März 2021

Overtüre / Passion

An einem kalten Märznachmittag des Jahres 2021  
kam es mir in den Sinn, das Folgende niederzuschreiben:
 
Manchmal wird mir bewusst, wie nah wir, Menschen in Deutschland und auf der ganzen Welt, uns am Leid unserer Vorfahren befinden.  Es scheint, als stünde uns all diese Erlebnisse, die sie erleiden hatten, unmittelbar bevor: 

Hunger Angst Kälte  
Flucht Vertreibung Zwangsmigration 
Trennung Tod Verzweiflung


Geht es Euch auch zuweilen so?

Warum scheint es so? Geht es vielen Menschen so? Und wenn es so ist - warum ist es so? 

Ist es, weil wir uns in Anbetracht der Schreckens des 20. Jahrhunderts zu wenig verändert haben? In die verkehrte Richtung gegangen sind? Will die große unbekannte Macht, die alles führt und nährt uns lehren, dass wir noch zu viel zu sehen, zu erkennen, zu verstehen haben, bevor wir weiter vorangehen können, hin in eine friedliche, empathische Zukunft?



(Spätestens hier scheint es notwendig, die Person des „wir“ zu überdenken. Unsere Grammatik hat zu wenig Möglichkeiten, um es eindeutig darzustellen. Allerdings  i s t  es auch nicht eindeutig - es ist etwas zwischen „ich“ und „wir“. Näher am „ich“. wenn es um die Verantwortung geht, näher am „wir“, wenn es um die Schicksalshaftigkeit geht. Für das, was mit diesen Worten ausgedrückt sein will, scheint das „wir“ besser geeignet. Es ist eher eine sprachmusikalische Frage. Es sei mit der Verwendung des „wir“ weder moralischer Vorwurf noch Belehrung gemeint.)



Können wir es anders deuten? Ist es einfach eine Gesetzmäßigkeit? Das Rad der Geschichte, dass sich stetig weiterdreht und mit zunehmender Geschwindigkeit zu rotieren scheint? Erbarmungslos, frei von Sinn und ohne Gnade?


 
Oder aber - ist es eine Geste des großen universellen Motors, eine Weisung dessen, der alles steuert, sofern es ihn gibt? Und, falls es ihn gibt: Will er uns auf die Probe stellen? Es selbst wissen und es uns selbst wissen lassen, ob wir bereit sind aufzustehen gegen das Unerträgliche, das sich im Laufe der Jahrhunderte von Herrrschaft, Gier und Ausbeutung in der Menschenwelt angesammelt und stets verschlimmert hat, allen scheinbaren Errungenschaften unserer Zeit und der Zeit unserer Vorfahren zum Trotz? 


 
Können wir uns besinnen und erkennen, was das Wesen unserer Zeit ist? Und erahnen, welche Chance vor uns liegt - genauso unmittelbar wie der drohende Schrecken? 
 
Wollen wir diese Chance nutzen? Aufstehen, im Einklang mit Mutter Erde und Vater Himmel, unseren Großen Eltern, die unabhängig von jeder Religion und Weltanschauung unsere Heimatwelt oder  Weltenheimat bilden, verbunden mit dem innersten Wesen unseres Seins, und   -   m i t   d e r   W e l t    b e g i n n e n  ? 



Donnerstag, 7. Januar 2021

-fekt

perfekt - durchgemacht
effekt - hervorgemacht
präfekt - vorangemacht
infekt - hineingemacht
defekt - kaputtgemacht

Dienstag, 5. Januar 2021

Dienstag, 1. Dezember 2020

pocket building materials science

all the constraints we shall be subjected to at the moment 
are not as terrible as the web of lies on which they are built. 
 
however, this very web 
consists of lower energy 
and such a meshwork, 
made in the semi-darkness of the lowlands, 
will rot and swamp quickly.
this swamp is a bad foundation, 
thus sooner or later the building erected on it 
will collapse.

it is not about violence, fighting or civil war.
if people who see clearly and feel with a pure heart, 
find the calm and strength of inner certainty, 
find this space, keep this strength -
then the lie will have no chance.

if these people support each other, 
great power will rise, 
power of insight and goodness 
that radiates warmly and quietly 
and makes the structures of madness 
in the superstructure, in virtual space, 
in the vague intellectual field of technology 
superfluous.

ideally, it would also be superfluous 
for those who clung to them until the last minute...

Donnerstag, 26. November 2020

Para-Post

Gastbeitrag von Alexander Goretzki


Liebe Netzwerkpartner, liebe Noch- und Neu-Kontakte…*

 
Jedesmal, wenn ich einen Post zum Thema Corona in meiner Facebook-Chronik hinterlassen habe und meinen Worten - je nach Wagnis der Aussage - einige Minuten oder mehrere Stunden Schützenhilfe geleistet habe (martialische Metaphern sind ja zunehmend en vogie), denke ich: „So nun langt’s aber auch wirklich. Mein nächster Beitrag geht definitiv um die nahende Adventszeit, eine kommende Weltrevolution für die Natur, feinstoffliche Aspekte der Musik oder ein bisschen Dadaismus.“ Und - zack! - geht’s schon wieder los.

Woran mag das nur liegen? Die Argumente scheinen erschöpft, viele wollen einander wirklich nicht mehr zuhören.Menschen, die unter den hierzulande in Aussicht stehenden Bedingungen nicht mehr in Deutschland leben wollen, erwägen, das Land zu verlassen oder haben es bereits getan. Andere bauen in Ruhe und ohne sich durch ermüdende Dispute zu verzetteln an einem starken morphogenetischen Feld für Einsicht, Recht und Ruhe. Wieder andere, offenbar sind es sogar die meisten, haben den Paradigmenwechsel in den vergangenen Monaten vollzogen und soweit alles verinnerlicht, was ihnen Regierung und Ordnungskräfte aufgetragen haben. Es liessen sich noch zahlreiche weitere Facetten möglicher Verhaltensweisen beschreiben...
 
Und doch spüre ich immer wieder dieses ungewiss-gewisse innere Flackern... und genährt von dem Wunsch, den einen oder die andere doch noch zum Fragenstellen oder Nachdenken zu bewegen oder einen meines Erachtens bislang unzureichend beleuchteten Aspekt ins Licht zu rücken, lege ich los und feile wieder meine Sätze zurecht. Eine Perspektive, die uns helfen könnte, noch einmal mit frischem Sinn und Abstand auf diese Zeit zu schauen, wäre m.E. der Blick nach Afrika, doch das wird ein eigener Post im Laufe des heutigen Tages oder morgen, dies ist eher ein Metapost - über das Posten.
Unterm Strich erscheint mir dieses ein bisschen wie früher, Basteln am Sonntagnachmittag, Keksebacken, Drachensteigenlassen und so gesehen auch eine Art Spätherbst- oder Vorweihnachtsbeschäftigung, je nach momentaner weltanschaulicher Ausrichtung. 
 
Sehr vieles halte ich zurück, was ich in meiner Trauer und Wut für einige Zeit glaubte, so knallhart wie möglich zum Ausdruck bringen zu müssen - bis ich fühlte, dass diese heftigen Emotionen ihren Ursprung in meiner eigenen Geschichte haben und der meiner Familie und hier nicht hergehören - sie haben sich vielmehr als unerfreulicher Garant für Ablehnung und / oder Nichtverstandenwerden erwiesen.
Allerdings bin ich der Ansicht, dass wir den im körperlichen gegründeten Enervierungen, feinen Seelenempfindungen, inneren Verwerfungen, äusseren Extravaganzen, Kapriolen und einem gewissen Aus-dem-Ruderlaufen mehr Aufmerksamkeit und ruhige Betrachtung widmen dürfen.
Bei Menschen, die Corona-Maßnahmen und die tagtäglich postulierte Gefährlichkeit des Virus für übertrieben halten, tauchen diese Auffälligkeiten, glaube ich, häufiger auf, vorhanden sind sie aber auch bei braven Bundesbürger*innen und treuen Gefolgsleuten der Regierung. 
 
Dass gerade jetzt der Nationalsozialismus das Thema ist, an dem sich die Aggressionen entzünden und die gegenseitigen Anwürfe entladen, halte ich für keinen Zufall sondern eher für eine Art logischen Höhepunkt des Zankes, denn hier scheint mir ein wirklich großes und noch lange nicht durchleuchtetes, geschweige denn abgearbeitetes, geheiltes Reservoir für tiefverankerstes seelisches Unwohlsein zu liegen.
Das, was zur Zeit etwas modisch als Trauma bezeichnet wird, diese tiefen im Körpergedächtnis eingegrabenen Wunden und Verletzungen, die direkt an Parasympathikus und instinktives Handeln angeschlossen scheinen, reicht zuweilen sicherlich auch weiter zurück in fernere Epochen, zuweilen mag es sich auch in Verletzungen innerhalb der eigenen Biographie ausdrücken aber in der dunklen Zeit des Nazi-Regimes scheint doch ein kollektiver Brennpunkt des Schmerzes zu liegen, weshalb ich glaube, dass Menschen in Deutschland gut daran täten, dort genauer hinzusehen, nicht von vornherein an den Narben der anderen herumzukratzen, in ihren Wunden zu stochern, die Nervosität des Kollektivs unnötig zu reizen und herauszufordern. Wenn es stimmt, dass in jeder Krise eine Chance steckt, dann sehe ich letztere genau hierin, aber damit umzugehen erfordert Anständigkeit, tiefes Aus- und Einatmen, viel Empathie und den expliziten Wunsch, das eigene Gegenüber verstehen und einander helfen zu wollen.
 
Mich erstaunt oft meine eigene gute Laune, das innere Gefühl von Agilität und Kommunikationsbereitschaft. Vielleicht ist sie zuweilen induziert durch eine sozusagen homöopathisch dosierte Rückatmung an CO2.
Bei mir wie auch bei Menschen, denen ich begegne - dem Crobag-Verkäufer am Bahnhof, der zufällig im Zug getroffenen Workshopteilnehmerin, einer launigen Fahrkartenkontrolleurin - stelle ich oft die Bereitschaft, hin und wieder sogar eine Lust am wachen Austausch fest, die sich gar nicht sehr von normaleren Zeiten unterscheidet, nur vielleicht mit etwas mehr Verve, Stimm-Modulation und Augenaufschlag vollzogen wird, aus dem beiderseitigen Einverständnis, mit einer Extraportion Seelenkraft - meines Wissens bislang noch nicht als infektiös eingestuft - die Barriere vor Gebiss und Nüstern für diesen Moment zu überwinden und ein gemeinsames Wiehern zuzulassen, das geeignet ist, mich und die Person mir gegenüber m Großen und Ganzen der Zugehörigkeit zur gleichen Herde zu versichern.
 
Meine innere Devise lautet nach wie vor: Über die Sorge, oder, in scharfgeschalteten Alarmzustand, die Angst der Menschen kann ich nicht hinweggehen. Ich wünsche mir sehnlichst, dass die Ängste sich lösen, bei immer mehr Menschen - aber ich kann es nicht forcieren, ich darf es nicht erzwingen. Auch ich trage Sorgen in mir, die sich zuweilen zu Ängsten steigern und erwarte, dass ihnen in gleicher Weise Achtung gezollt wird, auch wenn ich mir bewusst bin, dass es an mir liegt, ob ich an ihnen leide, verzweilfe - oder wachse und reife.
Ich sage das, ohne jene in Misskredit ziehen zu wollen, für die das Tragen einer Maske seelisch unerträglich oder gesundheitlich nicht machbar ist - ihnen gehört mein Verständnis und meine Solidarität und ich erkläre mich bereit, sie gegen jedwege Anwürfe zu verteidigen, wenn ich mich sicher fühlen darf, dass sie nicht anders können. Ich selber habe das Glück, dass ich es offenbar vertrage oder dass mein System jene CO2-Rückatmung als eine hauchdünne aber inspirierende Bewusstseinserweiterung zu interpretieren gelernt haben mag, soweit ich sehe, ohne besondere Zutun meinerseits.
 
Dieser Alltagsoptimismus verdankt sich auch der inneren Gewissheit, dass eine neue Zeit bevorsteht, vielleicht auch zwei neue Zeiten, vielleicht, dass das eine sich vom anderen löst und entzerrt…. In diesem Moment erscheint mir das Spektrum möglicher Szenarien für das Individuum - z.B. mich - wie für die gesamte Gesellschaft schier unermesslich.
Mit dieser vagen Vision eines Aufbruchs in eine andere Zeit, eine neue Epoche, möchte ich schliessen, bewusst offen, ohne das letztgesagte weiter in irgendeine Richtung festzunageln.
 
novo mundo, novo povo, nova era e um novo professor, wie es ein weiser Brasilianer evoziert hat: Neue Welt, neues Volk, neues Zeitalter - und ein neuer Lehrer.
 
 
__________
 
*Übrigens gehöre ich zu den Facebookbenutzern, die nie jemanden löschen. Oder wirklich fast nie. Zu groß ist die Chance, sich mit wirklich entschieden Andersdenkenden und -fühlenden zu begegnen, die mir entgehen würde, wenn mein Sinn für Fragwürdigkeit und Unerträglichkeit unmittelbar an die Pflege meiner Kontaktliste gekoppelt wäre.

Freitag, 30. Oktober 2020

vivid & fossil

verben sind lebewesen
substantive sind versteinerungen

eine subjekt-objekt-fokussierte sprache
bildet die welt starrer, lebloser ab

eine prädikat-orientierte sprache
bildet die welt flüssiger, beweglicher ab

wollen wir probleme lösen
brauchen wir intuition und vernunft

so klingt es substantivisch -
mit dem prädikat im fokus wäre es

das anschauen (intueri) der realtiät und
das vernehmen der realität

dem vernehmen nach

der täter wird vernommen
die stimme wird vernommen

ich vernehme den täter
ich vernehme die stimme

zwei transitive verwendungen
des verbums vernehmen

aus welcher resultiert die vernunft?


Donnerstag, 22. Oktober 2020

5

five questions i asked myself today:

i go for adequate vitamin intake, healthy eating, fresh air and exercise, 
not too much pharma stuff. am i thus already counting among the social darwinists?

unless military metaphors are allowed in the discourse reflection - 
are we but just in a trench war?

why am i unable to listen to the most famous german veterinarian
without getting the impression that even he does not believe himself?

why is an independent extra-parliamentary german left wing obviously incapable
of articulating the slightest skepticism in the federal government's coronavirus directives?
at least of pointing out the most important inconsistencies? is this another field that -
assuming these categories are still valid - has been left to the right by the left?

why does the neue zürcher zeitung advertise with its independent critical view of germany -
only to join the course of german subordination in daily journalistic work, no - 
to beat it by lengths?

Dienstag, 20. Oktober 2020

delusion

my land, my forest, my meadow -
these are no possessions, any more than
my son, my wife, my mother.
 
all of these "mine" denote relationships.
the possessive pronoun names
what is assigned to my person -
through a cosmic global logic,
that this humanity has lost and that
through all false claims of possession
is to be re-established every minute,
mentally, emotionally, inside the heart….

the concept of possession
is to be replaced here
with that of responsibility.

what is holy:
beings, nature, life -
cannot be possessed.
one can but care for it.

the illusion of wrong ownership
is the beginning of the war.
war is based on delusion.

post war / abuse

can we assume that the political reality 
of the federal republic of germany is shaped by alcohol abuse -
while the era of the weimar republic was based on morphine addiction 
due to injured but surviving soldiers from the first world war?
 
will true countries - will real governments 
be aware of right plant and substance knowledge?
 

any

who's feeling this task heartside:
to honor, worship and protect mother earth,
undoubted embodiment of the material aspect,
must have the greater weight on the lances iustitiae.

every technical innovation needs a strong and special legitimation. 
we can no longer just ask the question of “yes?” or “no?”
but rather: can we not leave things as they are?

civilizations for centuries and millennia ignored the need for that balance ...
and set off on the path of decay - logical conclusion of a perverted idea of ​​growth that is: 
 
increase in terms of feasability, economic strength, expansion of structures
instead of keeping it in the sphere where it belongs to:
biology.

no reason not to make the change now.
to learn. to develop. to begin to live.
is there a point of view more global than this? 

i don't see any.
i am ready to learn but -
i don't see any.

Mittwoch, 7. Oktober 2020

cure & curing (no cyborg)

a real sword of light 
will consist of flesh and blood.
this may lead to condensation 
of being, expansion of space.

it could lead to real hardening.
thus a holy weapon might be born
from biological matter ... 
a scepter ... a sign ...

Mittwoch, 30. September 2020

we even don't have to love each other

Roger Hallam (co-founder of Extinction Rebellion) : "Because this issue is bigger than democracy, or whatever you want to describe, what's left of it right now, when a society acts so immoral, democracy becomes irrelevant." But who determines which problem is "bigger" than democracy and makes it irrelevant? And how is this problem solved, if not in the democratic process? In the end, is there a dictatorship of the good, the morally overarching? (SPIEGEL online 7.10. via google translator)

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this is the moment when LOVE has to enter the scene. i am not talking about gentle interaction. no christian murmur purring, no aesthetic left-liberal daydream. that’s why i use capitals: because it is not a lukewarm draft, but a powerful carrier wave. the LOVE that is necessary now means: pro and contra, enthusiastic earth warriors and cozy consumption preservers, extinction rebellion and capitalists trying to breathe out and to focus head to head on our planet - and to evoke a common LOVE which was a natural gift of mankind in former times and passed away unnoticed. do you see the difference? WE EVEN DON'T HAVE TO LOVE EACH OTHER. we will not be able to establish LOVE in human interaction, politics, clashes unless we evoke our common LOVE for mother earth. we need that first. for earth rescue. and because SHE will teach us LOVE. she is the original LOVE-TEACHER. no matter if you call her matter (sic!), nature, planet, gaia, sophia or maria. it’s one.
 
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NB This is an older Text published only on social media in october 2019. As an Addition to all thoughts concerning clima-activist movement / mother earth i should be inserted in this collection.

Montag, 28. September 2020

Rollen. Prosa N°1

„Ich bin ein Kind der Sechziger und Siebziger Jahre.
Wir haben die Skepsis mit der Muttermilch aufgesogen.

Hm… Naja. Besser gesagt: Wir hätten sie aufgesogen.
Wenn wir gestillt worden wären….
Was soll’s. Wir sind trotzdem gute Skeptiker geworden.“

Samstag, 26. September 2020

reality advice

note: in the linguistic world of forest reality there is none metaphors or comparisons. 

truly: everything is pure existence here. 

it does not just apply in the forest. 

it is  the model that we humans have been given. 

because the forest is our origin. 

pay attention to your words! if you want to play enter the realm of art. 

it is something different from nature, but the way is near.

everything is well built and connected.

LA RETE DELLA STORIA per p.p.pasolini

LA RETE DELLA STORIA per p.p.pasolini
s.hellwege 2015

A. Goretzki: Rhapsody for String Orchestra - for Soeren Hellwege

A. Goretzki: Rhapsody for String Orchestra - for Soeren Hellwege
pencil and wax on paper

caboclo industrial

caboclo industrial
soeren hellwege 2014

Wie kann ich denken?

Wie kann ich denken?
Soeren Hellwege 2019